Konzert um 10 Uhr mit dem Kuss Quartett und Quatuor Diotima
Konzert um 12.30 Uhr mit dem Quatuor Diotima

Das klassische Streichquartett, wie es in Mozarts A-Dur-Quartett KV 464 – dem vom jungen Beethoven besonders geschätzten fünften seiner sechs „Haydn-Quartette“ – entgegentritt, erhält im zweiten Quartett von Béla Bartók unter Einbeziehung „imaginärer Folklore“ ein expressionistisches Gewand. Helmut Lachenmanns „Gran Torso“ hingegen befreit die Gattung von allen konventionell „schönen“ Streicherklängen und ersetzt sie durch seine „musique concrète instrumentale“. Ein wesentliches Augenmerk gilt den „mechanischen und energetischen Bedingungen bei der Klang-Erzeugung“. „Abgetastet“, so der Musikwissenschaftler Frank Hilberg, werden „die Ränder, die des Instrumentes (jenseits der Saiten, im Wirbelkasten, am Corpusrand) und die des Klanges (zwischen feinstem Rauschen und schnarrendknarrendem Druck).“ Interpretiert wird „Gran Torso“ vom auf zeitgenössische Musik spezialisierten Quatuor Diotima, das auch in das Werk einführt.